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Förderverein der Archenhold-Sternwarte
und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e. V.

Newsletter 04/2021

 
 

Berlin-Treptow, 2.4.2021

Sehr geehrte Vereinsmitglieder,

in diesem Newsletter wird über Aktuelles aus dem Verein, den Arbeitsgemeinschaften und der Archenhold-Sternwarte informiert.

Wie manche vielleicht schon an der Bauinformationstafel gesehen haben, werden am Gebäude Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt.

 

Informationen des Fördervereins

Sehr geehrte Fördervereinsmitglieder,

Pandemiesituation und Baugeschehen in der Sternwarte gestatten derzeit keine Terminfestsetzung für die Durchführung der Präsens-Mitgliederversammlung 2021.

Nach Vereinsrecht und unter den leider gegebenen Umständen wird unsere Mitgliederversammlung in den Jahreszeitraum verschoben.

Die persönliche Begegnung in der Sternwarte ist uns wichtig und mit Blick auf die Erreichbarkeit aller Vereinsmitglieder soll nur alternativ eine digitale Mitgliederversammlung stattfinden.

Der Vorstand prüft beide Optionen und wird Sie rechtzeitig über das Ergebnis informieren.

Gleichwohl haben wir Jahresveröffentlichungen realisiert, die unter normalen Umständen stets zu den Mitgliederversammlungen zur Mitnahme ausgelegt sind.

Für den möglichst frühzeitigen Erhalt der diesjährigen Veröffentlichungen unseres Vereins, d.h. der traditionelle Astronomische Kalender der Archenhold-Sternwarte, “Blick in die Sternenwelt 2021” von Nikolai Wünsche und die Schrift Nr. 16 “Schätze der Sternwarte” von Dr. Felix Lühning bitten wir um Bekundung Ihrer Bestellungen unter der Kontaktadresse:

kontakt@astw.de

Zur Einsparung von Versandgebühren finden wir dann individuelle Lösungen zu terminlichen Abstimmung für persönliche Übergaben.

Mit besten Grüßen für persönliche Gesundheit in dankbarer Treue zu unserem Förderverein,

Der Vorstand des Fördervereins der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e.V.

Schätze der Sternwarte

Schätze der Sternwarte, Quelle: Felix Lühning

Blick in die Sternenwelt 2021

Blick in die Sternenwelt 2021, Quelle: Nikolai Wünsche

 

Neue Veröffentlichung des Fördervereins

In der Reihe der Veröffentlichungen des Fördervereins ist die nunmehr 16. Veröffentlichung erschienen, ein vorläufiger Katalog der ausgestellten Sammlungsgegenstände der Archenhold-Sternwarte. Das Werk trägt den Titel „Schätze der Sternwarte“ und wurde von Dr. Felix Lühning erstellt (Abb. s. o.). Die Bezeichnung „Vorläufiger Katalog“ ist korrekt gewählt, da die Ausstellung erweitert und verändert werden wird. Auch sind zu einigen Exponaten noch fehlende Informationen beschaffbar und können bei einer Neuauflage eingepflegt werden. Auf 143 Seiten sind 126 Gegenstände, die der Besucher der Sternwarte sehen kann, beschrieben. Dabei folgt der Autor dem Schema, Inv.-Nr., Hersteller, Datierung, Maße, Material, Herkunft und Beschreibung. Zusätzlich werden zu diesen Beschreibungen, ausführliche Hintergrundinformationen zu Zweck und Anwendung des Objektes mitgeteilt. Eine kleine Grafik jedes Gegenstandes macht die Zuordnung für den Benutzer einfach und eindeutig. Einige Exponate der Ausstellung wurden von unserem Förderverein eingebracht, so die Experimentalaufbauten zur nichtoptischen Astronomie oder auch das Modell des Großen Refraktors. Der Katalog folgt dem Rundgang durch die gegenwärtige Ausstellung.

Der Katalog wird interessierten Besuchern viele Informationen geben und den Mitarbeitern im Führungsdienst eine große Hilfe sein.

Konrad Guhl

Sanierung der Archenhold-Sternwarte

Ende 2019 gab das Berliner Immobilien-Management umfangreiche Mittel für eine durchgreifende Fassadensanierung der Archenhold-Sternwarte nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten frei. Damit verbunden ist auch eine Feuchtesanierung und Trockenlegung des Mauerwerks sowie die Sanierung sämtlicher Fenster.

Die Archenhold-Sternwarte präsentiert sich gegenwärtig (noch) in einem äußerlichen Zustand, der Mitte der 30er Jahre durch eine ‚Verschlichtung‘ des neoklassizistischen Ursprungsentwurfes herbeigeführt worden ist: Ersatz des filigranen Zaunfeldes über der Ostfassade durch eine durchlaufende Mauerbrüstung, Entfernung der Putzkassettenfelder unter den Fenstern, flächiger Bewurf mit Spritzputz. Eine weitere, tiefgreifende und nicht unumstrittene Veränderung geschah während der Sanierung 1995/‘96, als die ursprüngliche Eingangssituation trotz eindeutiger Originalbefunde erheblich verändert und in das Gebäudeinnere verlegt wurde.

Nach umfänglichen Voruntersuchungen des Gebäudes kam die Denkmalschutzbehörde zu der Überzeugung, dass der jetzige, durch ‚Verschlichtung‘ in den 30er Jahren herbeigeführte Bauzustand der Archenhold-Sternwarte nicht schützenswert sei. An verschiedenen Stellen des Gebäudes angelegte Probefelder zeigten, dass unter dem dicken Spritzputzbewurf der 30er und 50er Jahre der wesentlich filigranere Originalputz noch vorhanden war und sich zudem die jüngeren Putzlagen ohne große Schwierigkeiten entfernen ließen. Fehlende Originalbefunde ließen sich anhand genauer Auswertung historischer Fotografien mit hoher Authentizität rekonstruieren. Hierbei erwies sich das Bildarchiv der Archenhold-Sternwarte als höchst wertvolle Quelle, wie auch dem akribischen Spürsinn des leitenden Architekten Rother manche Funde zu verdanken sind.

Dank der guten Quellenlage fiel daher der Beschluss, die Fassade der Sternwarte so weit wie möglich nach dem Originalentwurf der Architekten Reimer & Körte von 1909 wiederherzustellen. Dies umfasst:

  • vollständige Wiederherstellung der alten Putzfassung inkl. der alten Farbigkeit nach Befund bzw. durch Rekonstruktion – auch im Innenhof.
  • Abriss der jetzigen Mauerbrüstung und Wiederherstellung des alten Zaunfeldes (mit Ausnahme des ‚Uhrenfeldes‘ über dem Eingangsaltan)
  • Wiederherstellung der alten Eingangssituation
  • Rekonstruktion sämtlicher alter Außentüren nach fotografischen Quellen
  • Sanierung sämtlicher Fenster: Wiederherstellung der alten Sprossung nach fotografischen Quellen; Austausch der dünneren Außenscheiben durch stärkere Gläser; Sanierung der Rollläden und ggf. Ersatz später eingesetzter Plastikrollläden durch hölzerne nach Originalbefund.
  • Trockenlegung und Sperrung des Mauerwerks gegen aufsteigende Feuchte

Bauinfotafel an der AStW, Quelle: Jürgen Rose

Quelle: Jürgen Rose

Die Bauarbeiten begannen Anfang 2021 und werden sich bis 2022 hinziehen; derzeit arbeitet man mit Hochdruck an der Fassadensanierung des Innenhofes, um zu den geplanten 125-Jahr-Feiern im Sommer dieses Jahres das Riesenfernrohr ungehindert durch Baugerüste bewegen zu können.

Höchst erfreulich ist, dass nach Abschluss der Fassadensanierung eine umfängliche Dachsanierung erfolgen soll, um wieder die gesamte Dachfläche begeh- und nutzbar zu machen. Damit verbunden sind Planungen für einen Außenfahrstuhl, um die gesamte Sternwarte – vom Kleinplanetarium bis zur Dachterrasse – barrierefrei begehbar zu machen. Dies eröffnet befreiende Möglichkeiten für den öffentlichen Beobachtungsbetrieb und vielversprechende Perspektiven für mögliche Einmietungsveranstaltungen.

Felix Lühning

 

Aus den Arbeitsgemeinschaften

Partielle Sonnenfinsternis

Am 10. Juni 2021 findet eine ringförmige Sonnenfinsternis statt. Bei einer ringförmigen Sonnenfinsternis erscheint der Mond gegenüber der Sonne etwas kleiner, sodass eine Sonnenring zu sehen ist. In Deutschland und damit auch in Berlin ist diese Finsternis nur partiell zu sehen. Diese Finsternis gehört dem Saroszyklus 147 an, die Vorgängerfinsternis fand am 31. Mai 2003 statt (1). Die nächste Finsternis aus diesem Zyklus wird am 21. Juni 2039 stattfinden.
In Berlin ist die Sonnenfinsternis zu folgenden Zeiten zu sehen (2) (Zeitangaben in MEZ):

Beginn: 10 h 36 m 36 s Sonnehöhe 56°
Mitte: 11 h 38 m 48 s Sonnehöhe 60°
Ende: 12 h 43 m 03 s Sonnehöhe 60°

Weitere Informationen unter:
https://www.astw.de/sternkalender/#SoFi

Zur Mitte der Finsternis ist die Sonnenfläche zu 13,3% bedeckt, was kaum zu bermerken ist. Es wird also nicht bemerkbar dunkler. Die gesamte Länge der Finsternis beträgt in Berlin 2 h 06 m 28 s.
Für die Beobachtung der Sonnefinsternis reicht eine Sonnefinsternisbrille. NIEMALS mit bloßen Augen und/oder Feldstecher/Fernrohr in die Sonne sehen!!! Eine erhebliche Augenschädigung wäre die Folge!
Man kann Feldstecher und Teleskope recht preiswert mit einem Folienfilter ausrüsten (3). Dieses kommt VOR das Objektiv. Mit dieser Ausrüstung ist eine gefahrlose Sonnenbeobachtung möglich.

(1) https://eclipse.gsfc.nasa.gov/SEsaros/SEsaros147.html
(2) Blick in die Sternenwelt 2021, Niko Wünsche
(3) https://www.baader-planetarium.com/de/sonnenbeobachtung/astrosolar-brillen-und-folien.html

Sven Andersson

 

Jubiläen / Jahrestage

27. April

500. Todestag des portugiesischen Erdumseglers Fernando Magellan (1480 - 1521). Er wollte auf dem westlichen Seeweg zu der indonesischen Gewürzinselgruppe der Molukken gelangen. Auf seiner von Schwierigkeiten geprägten Reise entdeckte er u.a. den zwischen Feuerland und der Südspitze Südamerikas befindlichen Durchgang zwischen dem atlantischen und pazifischen Ozean, die nach ihm benannte Magellanstraße. Juan Sebastián Elcano (1486/1487 - 1526) übernahm nach dem gewaltsamen Tod Magellans die Expedition, kehrte beladen mit Gewürzen zurück und erhielt von Kaiser Karl V. ein Wappen mit Weltkugel, auf der steht: “Primus circum dedisti me” - als Erster hast du mich umfahren.

Quelle: Blick in den Sternenhimmel 2021

 

Programmhefte

Programmhefte April - Juni

Leider konnten die Programme für das kommende Quartal noch nicht auf der Homepage der Stiftung Planetarium Berlin eingestellt werden. Das betrifft auch die Links zu den Programmheften der Häuser der Stiftung. Wenn Interesse an einer Veranstaltung oder an den Programmheften besteht, bitte in nächster Zeit auf der Homepage der Stiftung prüfen, ob die Veröffentlichungen aktualisiert sind.

Die aktuellen Programme finden Sie normalerweise auf diesen Webseiten der Stiftung Planetarium Berlin:
https://www.planetarium.berlin/archenhold-sternwarte#besucherinformationen
https://www.planetarium.berlin/zeiss-grossplanetarium#besucherinformationen

 

Die Newsletter des Fördervereins sind 2 Ausgaben rückversetzt auch auf der Homepage zu finden.
 

Bis zum nächsten Newsletter wünschen wir alles Gute!