Förderverein der Archenhold-Sternwarte
und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e.V.

Das Weltall

Am 1. Oktober 1900 erschien das Heft 1 des ersten Jahrganges der Zeitschrift "Das Weltall". Herausgeber war der Gründer und damalige Direktor der Treptow-Sternwarte, der heutigen Archenhold-Sternwarte, Friedrich Simon Archenhold. Die Zeitschrift erschien anfangs vierzehntägig, am 1. und 15. des Monats, und wurde zu Beginn bei Paul Zacharias, Berlin SW, verlegt, ab dem 1. August 1901 war der Verlag C.A. Schwetschke und Sohn, ebenfalls in Berlin. Ab dem 6. Jahrgang erschien Das Weltall im eigenen Verlag. Im Untertitel nennt Archenhold die Zeitschrift "Illustrierte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete".

Im Vorwort zum Heft 1 schreibt Archenhold:

"Wir wollen unsere Leser durch Berichte über die Fortschritte astronomischer Forschung mit Begeisterung für diese Wissenschaft erfüllen, sie, soweit es angängig ist, durch Darbietung von Illustrationen an den Erfolgen der visuellen und photografischen Beobachtungs-resultate teilnehmen lassen und ihnen durch Hinweise auf bevorstehende Himmelserscheinungen allgemeinen Interesses die Beobachtung derselben erleichtern helfen. Verwandte Wissensgebiete wie Geodäsie, Physik, Meteorologie etc. sollen auch, soweit als thunlich, Berücksichtigung finden. Möge uns die Erfüllung dieser Aufgaben allmählich gelingen. Die Mitwirkung zahlreicher Fachgenossen lässt uns die Erreichung dieser Ziele erhoffen."

Der Start des Erscheinens im Oktober sorgt dafür dass die Jahrgänge nicht den Kalenderjahren entsprechen, der Jahrgang 1 umfasst damit die Monate Oktober bis September.
Ab dem 9. Jg erschien die Zeitschrift statt 2 x im Monat monatlich (zuvor hatte es gelegentlich Doppelhefte gegeben).

Bis 1944 gab es lediglich eine Lücke im Erscheinen: Der 23. Jahrgang besteht nur aus dem Doppelheft 1 und 2 für Januar bis Juni 1923 und endet mit einem Abschied da die Kostensteigerungen der Hochinflation das Erscheinen unmöglich machten.

Nach der Vertreibung der Archenholds aus der Sterwarte durch die Nationalsozialisten im Jahr 1936 wurde die Zeitschrift Das Weltall mit der Zeitschrift Der Sternfreund, dem Mitteilungsblatt des Bundes der Sternfreunde vereinigt. Als Herausgeber fungierte Richard Sommer, der Verlag war nun die G. Schönfeldsche Verlagsbuchhandlung, Berlin. Mit dem Doppelheft 5/6 (Mai/Juni) des 44. Jahrganges 1944 wurde die Zeitschrift "Den Erfordernissen des totalen Krieges entsprechend…" eingestellt.

Konrad Guhl

Berlin, im September 2020


Digitale Wiederveröffentlichung

Die Zeitschrift Archenholds dürfte in unserer Zeit nur noch einem kleinen Kreis astronomiegeschichtlich interessierter Menschen bekannt sein, doch enthält sie zahlreiche wertvolle Beiträge bekannter Persönlichkeiten aus dem astronomisch-naturwissenschaftlien Umfeld. Die Artikel liefern nicht nur einen interessanten Einblick in den damaligen Stand astronomischer Forschung, sondern vieles könnte auch heute noch dem interessierten Sternfreund hilfreich sein.

Unser Verein hat es sich zur Aufgabe gesetzt, diesen Schatz wieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
"Das Weltall" liegt in der Bibliothek der Archenhold-Sternwarte in Form gebundener ganzer Jahrgänge vor und wurde von uns in dieser Form gescannt und wird nun als PDF auf dieser Seite angeboten.


Die Arbeiten am Fujitsu ScanSnap SV600

Die eigentliche Idee stammt von Konrad Guhl. Im Jahre 2014 beschaffte der Förderverein der Archenhold-Sternwarte einen Overhead-Scanner, um die Archenholdsche Zeitschrift „Das Weltall“ vollständig zu scannen und dann der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um die technische und zeitliche Machbarkeit zu testen, habe ich die ersten zehn Bände zu Hause bearbeitet. Anschließend die Technik in der Bibliothek der Archenhold-Sternwarte installiert.

In der Folge waren verschiedene Mitarbeiter mit den Arbeiten betraut worden oder machten einfach aus Interesse mit:
Schüler im Praktikum in Betreuung des pädagogischen Mitarbeiters Dietmar Fürst
Technische Beratung: Uwe Rothenberg, Spree Druck Berlin GmbH

Eckehard Rothenberg

Berlin, im September 2020


Die Scans: